Wissenschaftliche Reihen

Marek Halub (Hg.)

Identitäten und kulturelles Gedächtnis

Sprache, Literatur, Kultur im germanistischen Gefüge / Band 4: Identitäten und kulturelles Gedächtnis

Angesichts einer starken kulturwissenschaftlichen Erweiterung der Germanistik und der interdisziplinären Verschränkungen in der heutigen germanistischen Forschung und Lehre, die besonders stark in der Auslandsgermanistik zum Ausdruck kommen, erscheint die Tatsache, dass nicht nur Germanisten, sondern auch die mit ihnen zusammenarbeitenden Vertreter anderer wissenschaftlicher Disziplinen hier zu Wort kommen, wie eine Selbstverständlichkeit. Die Reihenfolge der in diesem Band veröffentlichten Beiträge beruht auf der thematischen Anordnung der Referate, die während des Jubiläumskongresses aus Anlass der 200-Jahrfeier der Breslauer Germanistik gehalten wurden. Das erste Themenfeld bilden vier Beiträge zur germanistischen Wissenschaftsgeschichte und Identitätsdebatte. Die darauffolgenden Aufsätze bringen Fragestellungen und Projektionsflächen der Identität und Erinnerung auf vielfältige Art und Weise zur Darstellung. Den dominanten Ton im vorliegenden Band geben Referate an, die sich mit der schlesischen Kulturgeschichte, zumeist vor der Folie der deutschen Memorialkultur auseinandersetzen. Das thematische Spektrum dieses Bandes wird von zwei europazentrierten Referaten abgerundet.

Inhalt

Vorwort
I
DETLEF HABERLAND: Der Breslauer Germanist Felix Bobertag – ein vergessener Literarhistoriker und Editionsphilologe
TOBIAS WEGER: Bühnenaussprache, Frisistik und schlesische Volkskunde – der Breslauer Germanist Theodor Siebs (1862–1941)
WOJCIECH KUNICKI: Germanistik in der Volksrepublik Polen und der kommunistische Sicherheitsdienst. Vorläufige Erkundungen
HUBERT ORLOWSKI: Vom Tunnelblick und dessen Folgen für die detektivische Vermessung germanistischer Welten
II
NORBERT HONSZA: Heinrich Heine: „Deutscher auf Widerruf“. Ein Beitrag zur deutschen Identitätsdebatte
MAREK HALUB: Erinnerung und Identität. Deutschland, Europa und Schlesien im Fokus der Hoffmann-von-Fallersleben-Preisträger
III
MATTHIAS WEBER: Frühnationale Bilder der Geschichte Schlesiens bei Bartholomaeus Stein und Joachim Cureus
ANNA MANKO-MATYSIAK: Vom Wissenstransfer in der Frühen Neuzeit. Eine Fallstudie zur Entstehung und Wirkung einer schlesischen Pestschrift
RUDOLF LENZ: Die Nepomuk-Skulptur in Polnisch Schweinitz. Ihr Stifter – Ihr Künstler.
HANNELORE SCHOLZ-LÜBBERING: „O meine Phantasie ist heftig“ – Anna Louisa Karsch: Von der schlesischen Nachtigall zur preußischen Sappho
LECH KOLAGO: Rübezahl in der Oper mit besonderer Berücksichtigung der Oper Der Berggeist von Louis Spohr
LESZEK DZIEMIANKO: Heinrich Laube (1806–1884) und Schlesien
URSZULA BONTER: Buchhändlerische Identitätsstiftung. Der Breslauer Buchhandelshistoriker Emil Wohlfarth
KRZYSZTOF A. KUCZYNSKI: Martha Hauptmann, die erste Frau Carl Hauptmanns, im Spiegel ihrer Erinnerungen Mein Lebensfaden
JANUSZ GOLEC: Heimat als identitätsstiftende Konstante in der Lyrik von Max Herrmann-Neiße
JACEK RZESZOTNIK: Karl Kraus, „Die Fackel“ und Breslau
MARCIN MIODEK: Breslau in der gegenwärtigen polnischen Belletristik
IV
LESZEK ZYLINSKI: Ein Schweizer denkt Europa. Zu Adolf Muschgs Europa-Reflexion
OLIVIER MENTZ: PAM-INA oder von der Magie der Zauberflöte

Kartoniert, 278 S.
ISBN 978-3-86276-104-3
EUR 12,00
Der Band wird preisgesenkt mit leichten Lagerungsspuren angeboten. Lieferung erfolgt zu den üblichen Konditionen an den Buchhandel.